Herbs Herbs Herbs

Ich interessiere mich sehr für Pflanzen und ihre Wirkung. Irgendwie scheint an mir eine Kräuterhexe verloren gegangen zu sein. Trotzdem stelle ich hier nur meine Lieblingspflanze vor - den Stechapfel.

Übrigens ist die als Topfpflanze beliebte Engelstrompete (Brugmansia [früher Datura] suaveolens) die tropische Variante dieser Pflanze - und unterscheidet sich in der Giftigkeit auch nicht vom Stechapfel.

Apotheke

Der Stechapfel

Datura stramonium

Diese einjährige krautige Pflanze wird bis zu einem Meter hoch. Ihre Blätter sind eiförmig zugespitzt und buchtig gezähnt; die Blüte ist trichterförmig, fünfzipflig, und achsel- oder endständig. Bei dem gemeinen Stechapfel ist die Blütenfarbe weiß. Die aus der Blüte entstehende Fruchtkapseln sind stachelig und vierfächrig. Diese Kapseln waren es auch, die der Pflanze ihren Namen gaben.

Stechapfel

Diese Pflanze ist ein Nachtschattengewächs und gehört somit in dieselbe Familie wie die Tollkirsche. Dementsprechend sind alle Pflanzenteile hochgiftig! Besonders in den Wurzeln und den Samen sind die giftigen Alkaloide enthalten. Die Zusammensetzung der Pflanzeninhaltstoffe ist u.a. vom Alter der Pflanzen abhängig.
Die wichtigsten Alkaloide sind L-Hyoscyamin, Atropin und L-Scopolamin. Das Hyoscyamin überwiegt bei jüngeren Pflanzen, bei älteren das Scopolamin. Dabei wirken schon Pflanzenmengen ab 0,3 g giftig... Hartwig Gäbler schreibt: Der Name stramonium ist verballhornt aus griech: strychnon manikon = rasend machendes Gift!

Die Pflanze selbst war ursprünglich nicht in Europa heimisch - ist aber gegen Ende des Mittelalters eingeschleppt worden und wurde sofort den Hexenkräutern zugeordnet. Auch in Nordamerika, Asien und Afrika sind Datura-Pflanzen heimisch. Nicht immer ist es der gemeine Stechapfel, es gibt viele weitere Datura-Arten. Die bis zu 5 m hohe sog. Engelstrompete, die hier als Kübelpflanze für Wintergärten bekannt geworden ist, ist zum Beispiel ebenfalls eine Datura-Art. (D. suaveolens)

Der Stechapfel ist ebenso wie die anderen Daturaarten eine bekannte Zauberpflanze. Häufig wurde der Samen als Rauschmittel verwendet. Dabei wurde er teilweise mit Wein oder anderen alkoholhaltigen Getränken, aber auch mit Hanf kombiniert. Dabei wurde das Kraut also entweder getrunken oder geraucht. Die Dosierung der Pflanze war aufgrund der Giftigkeit immer eins der größten Probleme. Die Wirkung konnte beim Rauchen leichter kontrolliert werden, so dass dies oft vorgezogen wurde.
Dabei ist die Stärke der Pflanze auch schon ohne direkte Einnahme zu spüren: Allein der Duft der Blüten kann so stark sein, dass er ein Tor zum Inneren öffnet. Diese Möglichkeit dürfte die ungefährlichste sein, da jede Einnahme aufgrund der Giftigkeit ein großes Risiko ist.

Ich warne in diesem Zusammenhang ausdrücklich vor der Einnahme von Pflanzenbestandteilen! Diese Pflanze ist nicht harmlos. Es kommen immer wieder Vergiftungen vor - bis hin zu Todesfällen! Die Giftigkeit unterscheidet sich nicht wesentlich von der Tollkirsche. Hierzu ist vielleicht die kurze Zusammenfassung der Informationszentrale gegen Vergiftungen hilfreich.



Zierleiste
Saakjes Cottage   Homepage   mehr über mich   Kräuter   Rollenspiel   Kaffee   News   Links   E-mail   Framevariante